Orientierung ist ja für gewöhnlich so eine Sache. Alltags-Witze werden schon genug gemacht. Aber wenn sich dieses Phönomen dann auch noch in die virtuelle Freizeitgestaltung schleicht, wird es zu bunt – mir zumindest. Inzwischen ist diese Landkarte aus Papier bei PUBG für mich tatsächlich nicht mehr interessant. In den ersten Stunden war sie allerdings eine hervorragende Hilfe, damit wir wenigstens eine Chance auf Loot und Leben hatten. Als ich mir letztens GTA V zugelegt habe, war es dann allerdings hin mit der Hoffnung. Alleine Los Santos, also die Stadt der GTA-Welt, hat mich gnadenlos überfordert. Schnell erkennt man Ecken wieder und weiß auch, wo ungefähr bestimmte Orte liegen. Aber ohne Navi einen zumutbaren Weg zu finden, hat mich wirklich zum Orientierungslosen gemacht.
Kürzlich habe ich meine ersten Runden auf einem RP-Server gedreht (Role Play: Jeder Spieler ist mit einem eigenen Charakter in dieser offenen Welt unterwegs und spricht per TeamSpeak-PlugIn mit den Spielern in seiner Umgebung.). Wenn man lange Fußmärsche oder Rollerfahrten hinter sich gebracht hat, lernt man die Straßen und Wege kennen. Das mag der einzige Vorteil der virtuellen Armut sein, die mich noch verfolgt.
Abgesehen von dem Nutzen, den eine schöne Landkarte aus Papier stiftet, finde ich tatsächlich Gefallen an der Verschmelzung von Realtität und Fiktion. Bei einem Blick auf eine dieser Karten kann ich Geschichten erzählen, was ich an welchen Orten schon “erlebt” habe. Die Geschehnisse waren natürlich nur virtuell, aber die Erinnerung habe ich in allen Fällen gemeinsam mit anderen realen Spielern, die auch dabei waren. Genau das scheint mir die faszinierende Seite vom Gaming zu sein: Das gemeinsame Erleben mit anderen Menschen. Abgesehen natürlich von der technischen Neugierde und dem ohnehin stark ausgeprägten Spieltrieb…
Zukünftig wird vermutlich also auch die Karte von Los Santos häufiger unbeachtet bleiben. Natürlich frei nach dem Motto: Unsuspectin’ Dangerous…